In Wörgl wurde geschossen

11. Sep 2023 - Die Sportschützen trafen sich am 09.09. im Wörgl zur Tiroler Landesmeisterschaft. Nach der Sommerpause kam dieser Wettbewerb gerade recht, spannend und knappe Ergebnisse. Den Bewerb "liegend" gewann Andreas Lamfalusi und "stehend" sicherte sich Bernhard Pichler den Landesmeistertitel.

 

Ergebnisse "liegend"

 

1. Andreas Lamfalusi

2. Bernhard Pichler

3. Helmut Laimer

4. Angelika Goller

5. Theresia Schober

6. Zuzanna Sedlackova

7. Erwin Frühwirt

 

Ergebnisse "stehend"

 

1. Bernhard Pichler

2. Andreas Lamfalusi

3. Jan Althaus

4. Helmut Laimer

5. Erwin Frühwirt

Im Vorarlberger Olympiazentrum fanden vom 30.06.-02.07.2023 die 41. Österreichischen Staatsmeisterschaften und Österr. Meisterschaften im Sportschießen statt.

Unter der Leitung des Weltmeisters von 2016, Patrick Moor, konnte die Veranstaltung mit 22 Sportler:innen aus Vorarlberg, Tirol, Osttirol, Salzburg, OÖ; Wien dem Burgenland und der Schweiz endlich wieder durchgeführt werden.

Die Sportschütz:innen lieferten sich in den verschiedenen Disziplinen spannende Duelle im Zentelbereich.

Für Vorarlberg war die junge Athletin mit Sehbehinderung, Zuzana Sedlackova das erste Mal bei Österreichischen Meisterschaften am Start und räumte, für sie völlig unerwartet, in ihrer Kategorie beim ALP 60 – Luftgewehr, mit 632,5 Punkten gleich einen Österreichischen Meistertitel ab.

Auch Christoph Klien vom RC-Enjo Vorarlberg war sehr erfolgreich und sicherte sich mit der Sportpistole P3 2×30 Schuss (25m) mit 516 Punkten den Vizemeistertitel.
In den Bewerben P1 Luftpistole 60 Schuss (10m) und P5 Luftpistole 8×5 Schuss (10m) erreichte er jeweils den 3. Rang.

Alle Ergebnisse sind auf der Rangliste zu finden.

Patrick Moor und Edgar Mayer der Präsident der Vbg. Behindertensportverbandes bedankten sich bei allen Athlet:innen, den Begleitsportler:innen, Sponsoren und Helfer:innen für die tadellose Durchführung unter dem Motto „Zemma stark“ und freuen sich auf weitere erfolgreiche Bewerbe.

Bericht: VBSV

Bilder: © Schellander/VBSV

Foto von Zuzana Sedlackova in Aktion

 

 

Am Donnerstag den 16.07.2020 um 11.00 Uhr fand im Olympiazentrum in Dornbirn die Ehrung des Sportler des Jahres statt. Nicht wie üblich in einer großen Sportgala im Messegelände, sondern wegen COVID-19, im kleinen aber feinen Rahmen. Neben Landeshauptmann Markus Wallner und Sport Landesrätin Martina Rüscher, waren einige Vertreter des Sports wie VBSV Präsident Edgar Mayer und natürlich die zu ehrenden Sportler und die Presse anwesend.

In der Kategorie Behindertensport  konnte sich zum zweiten Mal Patrick Moor mit Gattin Daniela den Titel „Behindertensportler des Jahres“ holen.

 Die Freude, trotz lebensbedrohlichem Verkehrsunfall im September 2017 immer noch zu den Top 5 der Welt zu gehören ist nach wie vor groß. Das zurückkämpfen an die Weltspitze war hart, doch mit seiner Frau an der Seite schaffte das Team Moor/Moor bei der WM in Sydney  2019 mit dem Vizeweltmeistertitel, den Sprung zurück an die Spitze.

 Wie es nach COVID-19 im Sport weitergeht, wird man sehen. Moor/Moor ist sehr motiviert und freut sich auf die nächsten Wettkämpfe, die hoffentlich bald wieder beginnen können.

 

Ein Vorarlberger Weltmeister tritt ab

Mit dem WM-Titel 2016 in Polen, einer im Vorjahr besonders hart erkämpften WMSilbermedaille im fernen Australien und zwei Weltrekorden in der Tasche, fasste Blindenschütze Patrick Moor vergangene Woche nach reiflicher Überlegung den Entschluss, seine herausragende Karriere zu beenden.

„Nach einem schweren Verkehrsunfall vor drei Jahren musste ich letzten November direkt nach der Weltmeisterschaft noch einmal unters Messer. Heuer dann im Training musste ich feststellen, dass mein Handgelenk und die Schulter leider keine Höchstleistungen mehr zulassen“, erklärt der bald 51-jährige Bildsteiner seinen Rücktritt von der internationalen Sportbühne. Zusammen mit seiner Frau Daniela, die seit 2010 auch bei Wettkämpfen nicht mehr von seiner Seite weicht, blickt Vorarlbergs Sportler des Jahres von 2017 und 2020 auf nicht weniger als 38 Goldmedaillen, 27 Silbermedaillen und 7 Bronzemedaillen auf internationaler und nationaler Ebene zurück.

Ich bin glücklich und stolz, nach dieser lebensveränderten Diagnose einen
Sport gefunden zu haben, der mich mental wieder stark gemacht hat. Der Sport
holte mich aus einem tiefen Loch und gab mir das Vertrauen in mich selbst
zurück.“

Was 2007 bei den Tiroler Landesmeisterschaften in Hopfgarten begann, fand 2016 mit einem von Anfang an ungefährdeten Start-Ziel-Sieg bei der WM im polnischen Olsztyn seinen Höhepunkt: Weltrekord mit 623,1 Ringen stehend frei und Weltrekord auch liegend mit 641,5 Ringen. Abseits des Schießstands verleiht ihm die Republik Österreich kurz darauf das Goldene Verdienst-Ehrenzeichen.

Bekanntermaßen engagiert zeigt Moor sich in der Weiterentwicklung seines Sports. Ebenfalls mit Erfolg. Denn bereits 2024 sollen sehbehinderte Schießsportler auch bei den Paralympics antreten dürfen, wenn nicht COVID-19 noch einen Strich durch die Rechnung macht. „Meinen diversen Funktionärstätigkeiten möchte ich treu bleiben, auch will ich meine Erfahrung gerne anderen Schützen weitergeben.“

Auf einem oftmals recht steinigen Weg, konnte sich Moor stets auf Unterstützung aus den eigenen Reihen verlassen: „Sowohl bei der USG Wolfurt wie auch zuvor im Schützenverein Sulz-Röthis fand ich Freunde und Weggefährten fürs Leben. Mit Herbert Sonnweber einen Begleiter und Trainer, mit dem gemeinsam der Grundstein für das alles gelegt wurde. Auch das Olympiazentrum in Dornbirn hat mit besten Trainingsbedingungen einen großen Teil zu alldem beigetragen. Nicht zuletzt stand der Vorarlberger Behindertensportverband mit Ex-Präsident Josef Fink und jetzt Edgar Maier immer hinter mir. Dafür meinen herzlichsten Dank“.

Der größte Dank gilt abschließend Moors Begleitsportlerin und Ehefrau

Daniela: „Danke Daniela für alles. Zemma waren, sind und blieban mir stark!

 



Sydney 17. Oktober 2019 - Ein historischer Tag für den österreichischen Blindenschießsport! Patrick Moor und Ehefrau Daniela bereiten sich auf den letzten Wettkampf der World Shooting Para Championship, der Weltmeisterschaft für Para-Sportschützen, vor. Ein leichtes Frühstück, dann ab mit dem Bus zur Shooting Hall. Es verspricht ein heißer Tag zu werden und bei der Ankunft am Wettkampfort beobachten ein paar Kängurus neugierig das Geschehen.

Moor, der aufgrund einer Netzhauterkrankung einen großteil seines Augenlichts eingebüßt hat, beschließt vor dem Qualifikationsdurchgang nochmals die Knöpfe bei der Schießjacke kontrollieren zu lassen. "Alles ok" - diese Antwort ist eine gute Basis den letzten Wettkampftag zu beginnen. Doch dann kommt alles anders, als erwartet: Die ersten zehn Schuss misslingen komplett, Moor stellt sein Können in Frage. Die Erwartungshaltung, eine Medaille zu erobern (hier sein Interview vor der WM), scheint ihn zu erdrücken. Der außerordentliche Stellenwert einer WM sowie das umgewohnte Umfeld tausende Kilometer von zu Hause entfernt scheinen ein unüberwindbares Hindernis zu werden.
Patrick Moor braucht in Sydney Zeit, um seine Form zu finden. Foto (c) Narelle Spangher, International Paralympic Committee

Es braucht ein paar Setupkorrekturen, um die Ergebnisse wieder in Richtung gewohnter, starker Trainingsergebnisse zu bringen. Die misslungenen Schüsse drücken das Ergebnis trotzdem auf 527,2 Ringe, eine recht ungewohnte Situation für den sonst so erfolgsverwöhnten Moor. Als Sechstplatzierter schafft er es gerade noch, ins Finale einzuziehen.

Dort läuft es aber wesentlich besser für Österreichs besten Blindenschützen, der an der technischen Weiterentwicklung der Sportart massiv beteiligt war. Nach der ersten 5-Schussserie belegt er den 3. Platz und kämpft sich mit der zweiten 5-Schussserie auf den 2. Platz.
Moor steigert sich kontinuierlich, am Ende wird er mit Silber belohnt. Foto (c) Narelle Spangher, International Paralympic Committee

Moor greift zwischenzeitlich sogar nach Gold: Zwischen dem 10. und 24. Schuss rückt der Weltmeistertitel in greifbare Nähe. Doch Moor's größte Konkurrentin, Barbara Moskal, steigert sich ebenso von Schuss zu Schuss und bringt eine überragende Leistung. Die Goldmedaille geht somit nach Polen, Silber nach Österreich und Bronze an den Engländer Michael Whapples.

Für Moor, der am 11. Oktober seinen 50. Geburtstag gefeiert hat, ist die Silbermedaille dennoch ein schönes nachträgliches Geburtstagsgeschenk.